Computergestütztes Lernen und Unterstützte Kommunikation für Schülerinnen und Schüler mit einer körperlichen / geistigen Beeinträchtigung

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Frage

Tumor im Sprachzentrum

eingestellt am: 24.03.2009, 17:02 Uhr
eingestellt von: Natalie Kleeb
über den Autor:

Beschreibung:

Hallo zusammen!

Ich bin Referendarin an einer Schule für Geistigbehinderte und wurde von meiner Mentorin auf diese Seite verwiesen.

Mein Mann ist an einem Gehirntumor erkrankt, der nun im Sprachzentrum liegt (nicht Sprachproduktion, nicht Sprachverstehen sondern die Kombination von beidem). Nächsten DIenstag wird dieser herausoperiert und wir wissen nicht, ob er danach noch sprechen können wird. Um vor zu sorgen wollen wir elementare- und Hilfreiche Sätze auf Computer aufnehmen, dass er dann gegebenenfalls trotzdem mit "seiner" Stimme mittels UK sprechen kann. Gibt es so eine Liste, ein Erfahrungsschatz, welche Sätze wichtig sind, auf die wir im Moment nicht kommen?

Wir sind für Tipps, Ideen, Listen, Literatur,... dankbar. Und für recht schnelle Antworten auch, da er am Montag in die Klinik eincheckt. Und wir wollen die Sätze ja dann noch aufnehmen.

Vielen herzlichen Dank im Vorraus,

Natalie

Kommentare zum Beitrag:

24.03.2009, 18:43 Uhr - Tumor im Sprachzentrum - Stefan Hamann

Tumor im Sprachzentrum

eingestellt am: 24.03.2009, 18:43 Uhr
eingestellt von: leapapi

Kommentar:

Hallo,

 

Es gibt ein Programm was mal im Fernsehen vorgestellt wurde, ich hab die Sendung sogar aufgenommen Show der Naturwunder im Ersten. Der Link zur Homepage:

 

meine-eigene-stimme.de

 

wenn ich mich recht erinnere muss man 2 DIN A4 Seiten lesen damit wird dann alles erfasst um später mit der Software jedes beliebige Wort nachbilden zu können.

 

Das Video von der Sendung kann ich auch per Mail schicken. Ich muss es dann allerdings noch ein bisschen verkleinern.

 

Für Deinen Mann alles erdenklich Gute.

 

Stefan

Informationen über den Autor:

Stefan Hamann: Vater von Lea *2001, Mädc

24.03.2009, 19:04 Uhr - Tumor im Sprachzentrum - Stefan Hamann

Tumor im Sprachzentrum

eingestellt am: 24.03.2009, 19:04 Uhr
eingestellt von: leapapi

Kommentar:

nochmal Hallo,

 

desweiteren gibt es bei Rehavista eine Symboltafel zum runterladen für die erste Kommunikation im Krankenhaus

 

www.rehavista.de/dwl/zus/dm/erwachsene-klinik.pdf

 

nochmal viel Glück.

 

Stefan

Informationen über den Autor:

Stefan Hamann: Vater von Lea *2001, Mädc

24.03.2009, 19:17 Uhr - Tumor im Sprachzentrum - Irene Leber

Tumor im Sprachzentrum

eingestellt am: 24.03.2009, 19:17 Uhr
eingestellt von: irene

Kommentar:

Liebe Nathalie Kleeb,

wichtig könnte eine Buchstabentafel werden. Da Ihr sicher PC-fit seid, ist es sinnvoll eine QWERZ-Tastatur, wie auf der PC-Tastatur als Tafel herzustellen. Ein Feld für Leertaste, Punkt, Fragezeichen und "vertippt" können das Buchstabieren beschleunigen.

 

Ich habe hier auch noch eine Kommunikationstafel für den Krankenhausaufenthalt, die ich aber aus Copyrightgründen nicht ins Forum stellen kann. Du kannst mich gerne deswegen anmailen: irene.leber@web.de

 

Für Zeiten vielleicht direkt nach der OP eignen sich vielleicht auch die Fragestrategien:

03.01.2009Fragestrategien bei Partnerscanning mit Ja und Nein

Unterstützte Kommunikation / Körpereigene Kommunikation

– Irene Leber

 

Ich wünsche Deinem Mann alles alles Gute und Euch beiden viel Kraft und Unterstützung, Irene Leber

Informationen über den Autor:

Cluks-Redaktionsmitglied, Sonderschulleh

24.03.2009, 20:33 Uhr - Tumor im Sprachzentrum - Andreas Köberle

Tumor im Sprachzentrum

eingestellt am: 24.03.2009, 20:33 Uhr
eingestellt von: andy

Kommentar:

Hallo Natalie,

 

ich hätte Dir auch noch eine fertige QWERZ-Tastatur als Kommunikationstafel. Neben den Buchstaben sind auch noch einige Symbole zur Kommunikation vorhanden. Könnte ich Dir als PDF schicken. (aus Copyrightgründen hier nicht einstellbar)

 

Ich wünsche Dir und Deinem Mann alles Gute und die nötige Kraft!

 

LG Andreas Köberle

Informationen über den Autor:

Test Mitbegründer des CLUKS Forums/ Mitg, SFK-Villingen

24.03.2009, 22:40 Uhr - Tumor im Sprachzentrum - Katrin Frank

Tumor im Sprachzentrum

eingestellt am: 24.03.2009, 22:40 Uhr
eingestellt von: katrin

Kommentar:

Die Firma Incap (www.incap-germany.com) hat ein Klinikkommunikationsbuch entwickelt, welches ca. 10€ kostet. Ich kenne es selbst aus der Praxis nicht, weiß aber von Kollegen aus dem Klinikbereich, dass sie dieses als Grundlage für klinikeigene Komm.bücher verwendet haben.

 

Weiterhin ist eine kleine Beispieltafel für den Klinikaufenthalt mit Metacomsymnbolen bei www.rehavista.de im Bereich Service -Newsletter Archiv eingestellt.

 

auch von mir alles Gute und viel Kraft für Deinen Mann und Dich.

 

Informationen über den Autor:

FOL-K an einem SBBZ gE, Referentin und R, FOL-K, Paul Aldinger Schule

30.03.2009, 09:17 Uhr - Tumor im Sprachzentrum - Wolfgang Schaible

Tumor im Sprachzentrum

eingestellt am: 30.03.2009, 09:17 Uhr
eingestellt von: woschaible

Kommentar:

Hallo Natalie,

 

ich hoffe, mein Beitrag kommt nicht zu spät... Wollte noch anmerken, dass man oft schwerpunktmäßig bedürfnisorientiert denkt und es darüber hinaus schön sein könnte, Sätze wie "Schön, dass Du da bist", "Verzeih mir, aber ich brauche gerade eine Pause und muss alleine sein", "Kannst Du noch eine wenig bleiben", "Ich liebe Dich" und Ähnliches zur Verfügung zu haben. Eventuell auch adäquates für Kinder , Verwandte oder Freunde. Da hat die eigene Stimme doch schon eine andere Qualität...

 

Ansonsten hoffe ich , dass Dein Mann solche Dinge wie Buchstabentafel usw. nicht braucht, sondern schreiben und so uneingeschränkt alles mitteilen kann. Falls nicht, wäre der Einsatz der Buchstabentafel eine gute Möglichkeit, wenn dies auch nicht funktionieren sollte, müsste man vielleicht versuchen, noch an Rubriken oder Schlagwörter beim Abfragen zu denken, auf die man nicht so schnell kommt. (Mir fiel z.B. ein, ich hätte geträumt und wollte davon erzählen...)

 

Darüber hinaus ist natürlich alles hilfreich, was den Umgang mit dem Personal erleichtert. Die müssen ja oft auch erraten, was der Patient möchte, bzw. haben oft nicht die Zeit, lange nachzufragen.

 

Ich wünsche Euch, dass die OP optimal verläuft und Dein Mann am besten die ganzen Tipps hier gar nicht braucht, weil er vielleicht doch noch sprechen kann. Alles Liebe :-)

Informationen über den Autor:

Mitglied der CLUKS-Redaktion, Technische, Beratungszentrum für Computer- und Ko

30.03.2009, 17:20 Uhr - Tumor im Sprachzentrum - Wolfgang Rieth

Tumor im Sprachzentrum

eingestellt am: 30.03.2009, 17:20 Uhr
eingestellt von: wori

Kommentar:

Hallo,

Als ich eben Wolfgangs Beitrag gelesen habe, kam mir der Gedanke, dass ein paar Flüche und kräftige Schimpfwörter manchmal auch vonnöten sein könnten. Ebenso die ganz typischen Wörter und Ausdrücke die Dein Mann in bestimmten Situationen verwendet, die persönlichen Witze, Nicknamen, Frotzeleien etc.

Ich wünsche Euch viel Kraft und dass alles hier sich als überflüssig erweisen wird!!

Alles Gute

Wolfgang

Informationen über den Autor:

Mitbegründer CLUKS; Redaktionsmitglied, Sonderschullehrer, Esther-Weber-Schule

25.07.2009, 19:44 Uhr - Tumor im Sprachzentrum - Natalie Kleeb

Tumor im Sprachzentrum

eingestellt am: 25.07.2009, 19:44 Uhr
eingestellt von: kleeb

Kommentar:

Liebes Forum, liebe Helfenden!

Ein verspätetes, aber sehr herzliches "Danke" wollte ich an alle, die mir mir ihren schnellen Tipps geholfen haben richten!

(Ich habe mein Passwort von Heiko Renner wieder bekommen- hatte das einfach nicht mehr parat :-)- danke dafür!)

 

Eine Rückmeldung auch meinerseits:

Ich wurde auf Dr. Mendel in Oldenburg verwiesen, der ein Programm zu Konservierung der eigenen Sprache entwickelt hat. (wenn eben davon auszugehen ist, dass die Sprache verloren geht- kann man diese vorher aufnehmen- hierbei muss der Patient ca. 2 Seiten vorlesen, dies wird aufgenommen.) Ich habe mit ihm öfters telefoniert, er ist sehr zuvorkommend und wäre auch 2 Tage später gleich zu uns (Freiburg!) gefahren, um die Aufnahmen zu machen. Nun war es bei uns so, dass der Tumor doch UNTER dem SPrachzentrum liegt (nicht IM) und die Chirurgen so operieren konnten, dass das Sprachzentrum ausgespart werden konnte. (Deshalb hatten wir Dr. Mendel auch wieder abgesagt.)

EIne Einschränkung gab Dr. Mendel auch zu Beginn an: Es ist eben so, dass der Betroffene um mit diesem Programm (per Laptop) sprechen zu können, das, was er sagen will, TIPPEN (also BUCHSTABIEREN) können muss. Ob dies mein Mann nach der OP können würde, war fraglich. Es ist so: Wenn der Betroffene das Wort, das er sagen will im Gehirn nicht "findet" kann er es auch nicht tippen und so kann das besagte Programm (Meine eigene Stimme) nicht benutzt werden. Das Programm bringt also "nur" was, wenn der Betroffene die Wörter noch findet und buchstabieren kann.

Die Aufnahme kostet ca 600€. DIese ist zunächst nur zur Sicherheit und wird aufbewahrt. Die Einarbeitung in das Programm (wenn es dann wirklich soweit ist, dass die Stimme weg ist) ist dann teurer (ich weiß ich nicht mehr genau, wieviel (2000€?) es ist teuer- wird aber wohl von einigen Krankenkassen schon übernommen!).

Dr. Mendel bat mich darum, die Möglichkeit der Konservierung der eigenen Sprache weiter publik zu machen, dem Neurozentrum Freiburg habe ich die Möglichkeit genannt. Vielleicht hilft diese Info hier an der Stelle ja auch mal jemandem.

Leider wuchs der Tumor meines Mannes nach der OP weiter ins Sprachzentrum, dass es tatsächlich so ist, dass er Wörter nicht findet. Ich habe mit einer Tastatur ausprobiert: auch tippen kann er sie dann nicht. Er weiß aber, was er sagen will und auf das betreffende Symbol oder ähnliches kann er zeigen. Ich werde mich an die Erstellung von Kommunikationstafeln machen:-)

 

So, vielen lieben und herzlichen Dank für Eure Hilfe und für dieses Forum!!!!! Auch mein Mann hat sich sehr über die Hilfe gefreut. DANKE, DANKE, DANKE!

Alles Liebe, Natalie Kleeb

 

PS: eine weitere Anmerkung: Herr Boehnisch in Köln hat eine Liste mit den am meisten verwendeten deutschen Wörter erstellt (und aktualisiert- 2009!).

Informationen über den Autor:

27.07.2009, 09:43 Uhr - Tumor im Sprachzentrum - Stephanie Kremer

Tumor im Sprachzentrum

eingestellt am: 27.07.2009, 09:43 Uhr
eingestellt von: StephanieKremer

Kommentar:

-noch eine Idee

 

Hallo Nathalie,

als ich eben deinen Beitrag gelesen habe, bin ich an der Stelle, dass du nun Kommunikationstafeln erstellen musst, noch auf eine Idee gekommen.

Kennst du den Talker DynaVox V von Rehavista? Den kann man komplett symbolbasiert verwenden. Zu diesem Gerät gibt es eine Editing-Software, die man bei Rehavista beziehen kann (ca 20,-Euro). Sie emuliert das komplette Programm, hat aber keine Sprachausgabe. Man kann sie auf einem LapTop verwenden. Damit wäre vielleicht eine Vorab-Kommunikation möglich. Die Gegenseite muss dann nur lesen, was dein Mann per Symbol gedrückt hat. Außerdem könntest du dich vielleicht bei der Erstellung der Kommunikationstafeln daran orientieren. Alle Seiten lassen sich auch ausdrucken und als Zeigetafeln verwenden.

Ob das für deinen Mann gut ist, kann ich leider nicht entscheiden, aber zumindest wollte ich dir die Info zukommen lassen.

Wenn es dich interessiert, kann ich dir gerne Seitenausdrucke aus dem Programm mailen, damit du eine Vorstellung bekommst.

Wenn es für dich interessant ist, melde dich bitte: s.kremer at muders[dot]de

 

Viele Grüße

Stephanie

 

Informationen über den Autor:

Diplom-Pädagogin (Schwerpunkt Sonderpäda

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