Computergestütztes Lernen und Unterstützte Kommunikation für Schülerinnen und Schüler mit einer körperlichen / geistigen Beeinträchtigung

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Krankenkasse lehnt komplexen Talker ab, Widerspruch?

eingestellt am: 24.02.2010, 17:56 Uhr
eingestellt von: C. Heck
über den Autor:

Beschreibung:

Hallo!

Die gesetzliche Krankenkasse hat einen komplexen Talker (Humankommunikator) abgelehnt, mit der Begründung, es reiche auch der GoTalk 20. Die Schülerin verfügt aber über weit komplexere Fähigkeiten und wäre durch den GoTalk sehr eingeschränkt.

Ein weiteres Argument in der der Begründung ist auch, dass sie in 1,5 Jahren eh die Schule verlassen würde. Als ob man außerhalb der Schule keine Kommunikation benötige...

Hat jemand Erfahrung mit einem Widerspruch gegen solche KK-Entscheidungen? Die Eltern und ich sind für jede Hilfe dankbar.

 

Kommentare zum Beitrag:

Krankenkasse lehnt komplexen Talker ab, Widerspruch?

eingestellt am: 24.02.2010, 18:09 Uhr
eingestellt von:

Kommentar:

Hallo, also ganz klar Wiederspruch einlegen. Am besten ein Gutachten beilegen (von einer "qualifizierten" Person: Ergotherapeut, Heilpädagoge, Fachlehrer...) , aus dem Gutachten sollten klar die Fähigkeiten der Schülerin hervorgehen und warum der GoTalk eben n i c h t reicht.

Die Talkerfirmen helfen bei einem solchen Gutachten auch meistens weiter. (Zumindest von den "großen" : PRD und Rehavista weiß ich das)

Viel Erfolg!!!

Caroline

Informationen über den Autor:

25.02.2010, 20:21 Uhr - Krankenkasse lehnt komplexen Talker ab, Widerspruch? - Marie Just

Krankenkasse lehnt komplexen Talker ab, Widerspruch?

eingestellt am: 25.02.2010, 20:21 Uhr
eingestellt von: Marie

Kommentar:

Hallo!

Auf jeden Fall in den Widerspruch gehen!

Sehr merkwürdig ist, dass die gesetzlichen KK eher damit argumentieren, die Hilfsmittel seien ausschließlich für den Schulbesuch nötig und würden deshalb gerade NICHT von den KK sondern vom Schul- oder Sozialhilfeträger zu bezahlen sein. In diesem Fall sollte ein Widerspruch eine wirklich ausführliche Darstellung beinhalten, warum die junge Frau das komplexe Hilfsmittel eben gerade außerhalb der Schule benötigt und die Schule eben "nur" den jetzigen Förderort darstellt. Ausführliche Darstellungen helfen aus meiner Erfahrung sowieso generell sehr gut weiter. Und möglichst auch wirklich auf die Argumente der KK eingehen und sie seriös und für die Sachbearbeiter gut nachvollziehbar entkräften, also mit konkreten Beispielen z.B.

Viel Glück!

Marie Just

Informationen über den Autor:

Förderschullehrerin/ UK-Beratung für die, UK- Beratung, Schule am Knieberg Lüneburg (FöSch GE)

26.02.2010, 16:52 Uhr - Krankenkasse lehnt komplexen Talker ab, Widerspruch? - Stephanie Kremer

Krankenkasse lehnt komplexen Talker ab, Widerspruch?

eingestellt am: 26.02.2010, 16:52 Uhr
eingestellt von: StephanieKremer

Kommentar:

Hallo,

auch ich kann mich den bisherigen SchreiberInnen nur anschließen: Widerspruch einlegen.

Wir hatten letztes Jahr einen DynaVox V für einen Schüler beantragt. Es kam nicht zur Ablehnung der Kasse. Aber es wurde uns ein wesentlich günstigeres Produkt "empfohlen" (Humankommnuikator mit The Grid). Alternativ dazu wurde den Eltern von der Kasse angeboten, den Fehlbetrag zwischen günstigem Gerät und beantragtem Gerät selbst zu zahlen.

Wir haben das zweite Gerät vom Vertreter in einer Beratungsstelle für Unterstützte Kommunikation vorführen lassen und damit geprüft. Nach der Prüfung hat uns die Beratungsstelle eine Stellungnahme zur Tauglichkeit für unseren Schüler ausgestellt. Ebenfalls habe ich zusätzlich einen Bericht abgegeben, aus dem die genauen Fähigkeiten des Schülers hervorgingen, sowie einen Tauglichkeitsbericht zum Ersatzgerät aus meiner Sicht.

Darin wurden klar die Nachteile benannt, die dem Schüler in seiner sprachlichen Entwicklung entstehen würden und welche Einschränkungen er im sozialen Leben dadurch hätte. Auch konnten wir in unserem Fall auflisten, welche Kosten noch entstehen würden, wenn man von einer professionellen Person ein Sprachausgabegerät mit sinnvoller Wortstrategie bestücken lassen müsste, ähnlich dem Gateway des DynaVox V, um dem Schüler dadurch optimale Sprachangebote machen zu können.

Auch ich möchte mich anschließen an die VorschreiberInnen, dass es sehr sinnvoll ist, der Kasse mit möglichst vielen verständlichen, an Beispielen nachvollziehbaren Argumenten sichtbar zu machen, warum man hier anderer Meinung ist.

Positiv rückgemeldet wurde mir zum Beispiel von der Kasse, dass ich Kopien des bisher verwendeten Kommunikationsordners sowie einzelne Talkerseiten (SuperTalker) mitgesendet habe, anhand dessen sich die Mitarbeiterin der Kasse die tatsächliche Kommunikation des Schülers auch vorstellen konnte und damit meine Argumentation transparenter wurde.

Allerdings haben wir ein halbes Jahr warten müssen, bis das Gerät tatsächlich da war.

Nun viel Erfolg!!!

Informationen über den Autor:

Diplom-Pädagogin (Schwerpunkt Sonderpäda

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