Frage
Suche Kommunikationshilfe für nichtsprechenden Jungen mit Albanisch als Muttersprache
eingestellt am: 02.12.2016, 00:34 Uhr
eingestellt von: Annett Herbst
über den Autor: Lehramt an Förderschulen, ISAAC-Mitglied, Förderschullehrerin, Verantwortliche für UK, Robinsonschule Dresden
Beschreibung:
Hallo,
ich habe eine ganz spezielle Frage bzw. ein spezielles Problem und erhoffe mir hier im Forum einen Impuls.
Ich betreue im Förderunterricht einen nichtsprechenden Jungen, dessen Muttersprache Albanisch ist. Er hat aber sowohl in Deutsch als auch in Albanisch ein recht gutes Sprachverständnis. Er ist noch nicht lange an unserer Schule und auch noch überhaupt nicht mit einer Kommunikationshilfe versorgt. Im Umgang mit den Mitschülern gibt es immer wieder Probleme und ich denke, die meisten seiner Verhaltensauffälligkeiten können auf mangelnde Möglichkeiten der Kommunikation zurück geführt werden.
Er benutzt individuelle Gebärden und viel Mimik, um sich verständlich zu machen. Wir haben auch schon die ersten DGS-Gebärden erarbeitet, aber der Prozess ist mühsam, da ich ihn nur einmal in der Woche sehe. Die Zeit rennt uns davon, da noch nicht geklärt ist, ob die Familie in Deutschland bleiben kann.
Eigentlich bräuchte er eine komplexe elektronische Kommunikationshilfe. Aber da tauchen drei Probleme auf:
- Die Eltern sprechen kaum Deutsch und die Talker lasse sich nach meinem Kenntnisstand nicht auf eine albanische Sprachausgabe umstellen. Davon mal abgesehen, ist das Vokabular ja auch immer in Deutsch.
- Im Fall des Rückzugs der Familie ins Heimatland (egal wann), müsste eine Talker hier bleiben, weil Eigentum der Krankenkasse. Somit stünde er wieder ohne Hilfen da.
- Kein Arzt ist gegenwärtig bereit, ihm ein Rezept auszustellen.
Wer hat Erfahrungen mit ähnlich gelagerten Fällen und kann mir Tipps geben?
Es besteht dringend Handlungsbedarf.
Hat jemand Erfahrungen, ob man auf irgend einem Weg auch an alte Talker herankommt? Die Eltern sind nicht in der Lage, irgend etwas zu kaufen.
Wir wären auch dankbar für gespendete Materialien.
Ich bin mir bewusst, es wird keine optimale Versorgung, aber besser wenig als gar nichts.
Ich freue mich auf eure Anregungen!
Annett